Dreifacher Wechsel
in Berlin-Brandenburg

Gleich drei Handlungen charakterisierten den Sonntagsgottesdienst, den Stammapostel Jean-Luc Schneider am 22. Mai 2022 in der Kirche Berlin-Prenzlauer Berg für die Gebietskirchen Nord- und Ostdeutschland und Berlin-Brandenburg feierte: Er versetzte Bezirksapostel Wolfgang Nadolny nach 45 Amtsjahren in den Ruhestand, ordinierte Bezirksältesten Thomas Krack zum Apostel und übertrug Bezirksapostel Rüdiger Krause die Leitung der Gebietskirche.

„Gott sei mit uns allen“, so beendete Bezirksapostel Wolfgang Nadolny seinen letzten Predigtbeitrag. Er hatte zuvor noch einmal gewohnt nachdrücklich darauf hingewiesen, dass der Glaube eine ganz persönliche Sache sei. „Ich glaube – das ist mein Leben“, so hatte er seinen eigenen Glauben beschrieben und damit deutlich gemacht, dass dies mit einem Standpunkt, einer inneren Haltung verbunden sei. Dieser Glaube werde seine Erfüllung in der Wiederkunft Jesu Christi finden. 

Die Liebe zu Jesus Christus als Triebkraft

Vor genau 45 Jahren sei Bezirksapostel Wolfgang Nadolny in sein erstes kirchliches Amt ordiniert worden, berichtete der Stammapostel vor seiner Ansprache zur Ruhesetzung des Bezirksapostels. Er habe 29 Jahre als Apostel und davon 17 Jahre als Bezirksapostel gedient. „Was uns allen aufgefallen ist, ist dass der Herr Jesus dir viel anvertraut hat in dieser ganzen Zeit. Das konnte er machen, weil du ihn von ganzem Herzen geliebt hast.“ Aus Liebe zum Herrn sei ihm keine Aufgabe zu viel geworden. Dabei habe es auch Verletzungen und Unverständnis gegeben. Aber er habe immer weiter gedient, „aus Liebe zu Gott, aus Liebe zum Herrn Jesus. Diese Liebe ist bewunderungswert.“ 

Bezirksapostel Nadolny sei für die Geschwister eingetreten, ob hier in Deutschland oder in den anvertrauten Gebieten. Seine Predigten seien in einfachen Worten gewesen, aber geprägt „von einem tiefen Sinn, göttlicher Weisheit und väterlicher Fürsorge.“ Der Stammapostel dankte für diese Arbeit ihm und seiner Frau Angela und versetze ihn in einen „wirklich wohlverdienten Ruhestand. 

Der Autor bleibt Jesus Christus

Anschließend ordinierte er Bezirksältesten Thomas Krack ins Apostelamt und übertrug die Leitung der Gebietskirche, die später juristisch mit der Gebietskirche Nord- und Ostdeutschland vereinigt wird, an Bezirksapostel Rüdiger Krause. Aus göttlicher Sicht sei die Gebietskirche Berlin-Brandenburg wie die schöne Seite eines Buches gewesen, hatte der Stammapostel eingangs des Gottesdienstes formuliert. „Heute wendet Gott diese Seite, aber das Wichtige ist, der Autor bleibt Jesus Christus.“

Heilswirkung durch Glauben

Grundlage für die Predigt des internationalen Kirchenleiters war Johannes 7,38 und 39: „Wer an mich glaubt, von dessen Leib werden, wie die Schrift sagt, Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten; denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“

Das ‚lebendige Wasser‘ sei ein bekanntes Bild aus der Bibel, so der Stammapostel. Jesus Christus habe aber im Rückgriff auf die Prophetien des Alten Testaments damit auf den Heiligen Geist verwiesen: An Pfingsten sei der Heilige Geist als lebendiges Wasser ausgegossen auf das gläubige Volk. Und so sei der Glaube an Jesus Christus die Voraussetzung für den Empfang der Gabe Heiligen Geistes wie auch Voraussetzung dafür, dass die Heilswirkung der Sakramente einsetzen könne. 

Glaube als Segen für die Umgebung

Die Diskrepanz zwischen dem Wort Gottes in der Predigt und der sichtbaren Realität führe zu Zweifeln. Dabei komme es mitunter zu dem Vorwurf, dass Kirche sich nicht entwickle, im Alten verharren würde. „Schaut auf die Entwicklung der Kirche, auf die letzten 10 Jahre“, so der Stammapostel. Die Apostel würden die Kirche immer mehr auf Jesus Christus fokussieren“. 

Aber der Glaube an Jesus Christus sei etwas Persönliches eines jeden Gläubigen: Er sei der innere Drang, das eigene Leben nach ihm auszurichten, sei die bedingungslose Bindung an Jesus Christus. Diese Bindung werde durch die Teilnahme am Heiligen Abendmahl gefestigt. Wo der Glaube an Jesus Christus vorhanden sei, könne man ein Segen für die Umgebung sein, der es oft an Liebe, Frieden, Zuversicht mangele. Jeder Gläubige könne in diesen Umständen helfen durch Worte, durch seine Handlungen und den Zuspruch „Jesus Christus ist da, im Heiligen Geist, auch für dich!“

Gottesdienst mit Übertragung

Der Gottesdienst wurde via IPTV und YouTube in die Gemeinden beider Gebietskirchen sowie weitere betreute Gebiete übertragen. Am Vorabend fand ein geistliches Konzert in der Kirche Berlin-Charlottenburg statt. Eine Bilderstrecke dazu wird in den kommenden Tagen veröffentlicht.